Seit mehr als 25 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Vordernberg in der Steiermark und Berg. Trotz der Entfernung zwischen den beiden Gemeinden von über 600 Kilometern wird diese Partnerschaft auch heute und nach so langer Zeit seit ihrem Beginn intensiv gelebt. Viele Besuche durch alle Bevölkerungsgruppen hinweg von dort und nach hier zeigen dies immer wieder.
Eingeladen im Dezember 2007 vom Berger Carnevalverein „ Die Gäßeknie“ und der Ortsgemeinde Berg kam am letzten Wochenende eine Vordernberger Delegation mit ihrem Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ) an der Spitze zur Prunksitzung nach Berg. Angesichts der klaren Mehrheitsverhältnisse im Vordernberger Gemeinderat von ca. 80% für die SPÖ waren die Teilnehmer alle der SPÖ zuzurechnen. Bei ihrer Heimreise zeigten sie sich begeistert von der Sitzung, aber auch von der in Berg erlebten Gastfreundschaft. Hierzu konnten wir als Berger SPD mit unserer Vorsitzenden Gudrun Barth tatkräftig und mit Erfolg beitragen und haben natürlich jedem Gast ein passendes Geschenk übergeben können.
Über den gesellschaftlichen Anlass hinaus gaben wir unseren Gästen die Gelegenheit, das Gebiet und die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in der gesamten Verbandsgemeinde kennen zu lernen. Schon am Freitag wurde dies in Gesprächen der drei Bürgermeister W. Hubner, G. Roitsch und R. Scherrer beim gemeinsamen Essen mit allen unseren Gästen genutzt.
Am nächsten Morgen stand der Besuch des Neuburger Schiffermuseums auf dem Programm Der Neuburger Beigeordnete G. Balzer vermittelte einen intensiven Einblick in das Leben am Rhein vom Mittelalter bis zur heutigen Zeit.
Anschließend ging es nach Hagenbach zur Verbandsgemeindeverwaltung. Unser Verbandsbürgermeister R. Scherrer führte die Gäste durch das Verwaltungsgebäude und bereitete damit seine Ausführungen über die eigenständigen Aufgaben einer Verbandsgemeinde und die Aufgabenerfüllung für die Ortsgemeinden vor. Auch gab er einen Einblick in die derzeitigen Diskussionen über eine Reform der Kommunalverfassung im Land Rheinland-Pfalz. Die finanzielle Lage der Verbandsgemeinde wie der Ortsgemeinde Berg stellte unser R. Scherrer anhand der neuen kommunalen Finanzverfassung „Doppische Haushaltsführung“ vor. Hierbei wurden praktische Beispiele durch Ortsbürgermeister G. Roitsch geschildert.
Für unsere Vordernberger Freunde war dieser politische Termin von besonderem Interesse, weil die Gemeinde im Rahmen eines Pilotprojektes des Landes Steiermark (gemeinsam mit den Gemeinden Eisenerz, Radmer und Hieflar) derzeit untersucht, welche Aufgaben als gemeinsame Aufgaben kooperativ bewältigt werden können. Diskutiert wird die Kooperation etwa bei der Feuerwehr, der Personalverwaltung, dem Beschaffungswesen und der Unterhaltung gemeinsamer Kindergärten.
Auch wurde mit unseren Freunden die unterschiedlichen Systeme der Bürgermeisterwahlen (direkte oder indirekte Wahl) diskutiert: Neben den Chancen, auch als Minderheitspartei den Bürgermeister stellen zu können (aber stets Mehrheiten suchen zu müssen), wurden auch die Risiken gesehen, dass politische Überzeugungen öfter verwässert werden als eindeutig durchgesetzt werden können.
Unsere Freunde bekamen mit einer „Besteigung“ des Berger Wasserturms einen weiten Überblick nicht nur über das gesamte Gebiet der Verbandsgemeinde, sondern auch zum Schwarzwald, über den Bienwald und zum Elsass. Nach einer Stipvisite in Weißenburg fand abends der Hauptanlass der Reise statt: Die Prunksitzung des CVB, bei der alle Gäste vom Präsidenten U. Heck und dem Prinzenpaar Alexandra und Christophe den Sessions-Orden erhielten. Die Stimmung war so gut, dass einzelne Teilnehmer ganz ohne Schlaf ausgekommen sind. Nach einem improvisierten Sektempfang bei einer Berger Familie verabschiedeten sich die Gäste in der Mittagszeit vom Berger Bahnhof zu ihrer Heimreise.