Stellungnahme der AG "Bildung" des SPD Kreisverbandes Germersheim zu der derzeitigen Diskussion "Jugendkriminalität"

Veröffentlicht am 16.01.2008 in Pressemitteilung

In der derzeitigen Diskussion zum Thema "Jugendkrimininaltität" sieht die AG Bildung des SPD Kreisverbandes Germersheim die Gefahr, dass Teile der Politik den Rest ihrer Glaubwürdigkeit verspielen. Die Diskussion vertusche die eigene Mitverantwortung für die Entstehung bzw. Verschärfung von Problemen und täuscht stattdessen Handlungskompetenz nach dem Motto "Haltet den Dieb" vor. Auf Kosten des Wahlkampfes spaltet sie damit diejenigen Menschen, die sich schon jetzt schon oft als "perspektivlos erleben" würden nur noch mehr von der Gesellschaft ab, so der Sprecher der AG Rainer Strunk.

Die Sozialdemokraten weisen darauf hin, dass über 90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nie ernsthaft mit dem Gesetz in Konflikt kommen würden. Von den ca. 8% Straftätern bleibt die überwiegende Mehrzahl, d.h. ca. 75% einmalige Täter. Wenn allerdings eine Haftstrafe ohne Bewährung verhängt würde träte in ca. 70% ein Rückfall ein. Dies läge daran, dass im "Knast" erst die Tricks und Kontakte erworben würden, die für eine kriminelle "Kariere" hilfreich seien.

Im alleinigen Ruf nach höheren Haftstrafen sieht Strunk deshalb auch den völlig falsche Ansatz. Alle Praktiker würden sagen, dass höhere Haftstrafen nichts Positives bringen. Für einen 14 Jährigen seien max. 10 Jahre Jugendhaft , d.h. fast noch einmal sein gesamtes bisheriges Leben, Abschreckung genug. Weitere 5 Jahre Haftandrohung hätten keine zusätzliche Wirkung, außer dass die Leute im Knast noch "lebensuntüchtiger" würden.

Damit Strafen verhaltenssteuernd wirken, müssten Gerichtsverfahren direkt nach der Tat erfolgen, nicht erst ein halbes Jahr später. Notwendige Haftstrafen müssten zudem direkt angetreten werden, auch hier nicht erst ein halbes Jahr nach der Verurteilung . In der Haft müsste dann eine intensivere Rehabilitation erfolgen durch Förderung der schulischen, arbeitsweltbezogenen, lebenspraktischen und sozialen Fertigkeiten.

Die AG weist darauf hin, dass Angebote in kleinen dezentralen Wohn-, Lebens.- und Arbeitsgruppen deutlich höhere Erfolgsquoten wie klassische Vollzugsanstalten hätten. Hier würden die Jugendlichen mit klaren Regeln und Werten (Bsp. Gewaltfreiheit), aber auch mit Respekt und Aufgabenübertragung konfrontiert. Diese einzuhalten dazu müssten viele Jugendliche und junge Erwachsene, die dies in den eigenen Herkunftsfamilien nicht erleben konnten, durch ausreichendes und qualifiziertes Personal angeleitet und begleitet werden.

Letztendlich vertusche die gesamte Diskussuion die Ursachen der Probleme: Politik müsse sich an die eigene Nase packen, denn sie schaffe es in bestimmten Bereichen zunehmend weniger die real " perspektivlosen oder sich perspektivlos fühlenden Menschen" zu erreichen, zu fördern, zu gewinnen und gemeinsam mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

 

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