Neue Schulstruktur in Rheinland-Pfalz

Veröffentlicht am 30.10.2007 in Pressemitteilung

Landesministerin Ahnen: Neue Schulstruktur in Rheinland-Pfalz fördert Chancengleichheit und Durchlässigkeit, zeigt klare Wege und bietet gute Perspektiven

Auszug aus der Presseerklärung des Schulministeriums vom 30.10.2007

Eine Weiterentwicklung der Schulstruktur und zusätzliche pädagogische Angebote machen die Schullandschaft in Rheinland-Pfalz fit für die Zukunft. „Wir greifen die demografische Entwicklung und das veränderte Bildungswahlverhalten von Eltern auf.

Wir wollen gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz wohnortnahe Bildungsangebote sichern. Klare Wege sollen für mehr Chancengleichheit, mehr Durchlässigkeit und gute Perspektiven sorgen“, unterstrich Bildungsministerin Doris Ahnen bei der Vorstellung der neuen Leitlinien für die Schulentwicklung im Land, die vom Schuljahr 2009/2010 an gelten sollen. Diese Leitlinien eröffnen dem Hauptschulbildungsgang neue Perspektiven, ermöglichen ein längeres gemeinsames Lernen und bieten Schülerinnen und Schülern zusätzliche Qualifikations-möglichkeiten an. „Kurz gefasst: Rheinland-Pfalz setzt in Zukunft bei seinen Schulen auf Zweigliedrigkeit mit Plus“, so Ahnen.

Das künftige Angebot der weiterführenden Schulen umfasse neben dem Gymnasium und der Integrierten Gesamtschule (IGS) die neue Realschule plus. Diese biete unter ihrem Dach die beiden Schulformen „Kooperative Realschule“ und „Regionale Schule“ an. Diese führen zum Mittleren Schulabschluss, zum Abschluss der Berufsreife und bei entsprechenden Voraussetzungen sogar zur Fachhochschulreife.

Die „Kooperative Realschule“ bilde nach der verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe ab der Klassenstufe 7 abschlussbezogene Klassen, die sich durch eine starke Durchlässigkeit nach oben auszeichnen sollten. Die „Regionalen Schulen“ unterrichteten wie bisher nach der gemeinsamen Orientierungsstufe die Schülerinnen und Schüler des Haupt- und des Realschulbildungsgangs integrativ oder teilintegrativ. Um die pädagogischen Voraussetzungen weiter zu verbessern, sei zudem für die neu entstehenden Realschulen plus ab der Klasse 7 vom Schuljahr 2013/2014 an eine maximale Klassengröße von 25 Schülerinnen und Schülern vorgesehen.
Verlässliche Planung und zügige Umsetzung
Die jetzt vorgelegten Leitlinien unterstützen die Städte und Landkreise bei der Schulentwicklungsplanung, die in einer Änderung des Schulgesetzes zügig auf den Weg gebracht werden, damit bereits zum Schuljahr 2009/10 die ersten neuen Realschulen plus errichtet werden können, kündigte Doris Ahnen an. Sie gehe davon aus, dass diese neue Schulstruktur beste Chancen eröffne, die Schullandschaft zukunftssicher und regionalbezogen zu gestalten. Kleinere Haupt- und Realschulen könnten bereits aus pädagogischen und schulorganisatorischen Gründen von der Schulaufsicht in der Übergangsphase in größere Verbünde übergeführt werden. Ab dem Schuljahr 2013/14 seien die neuen Strukturen dann gesetzlich verbindlich. Die Ministerin setze beim Gesetzgebungsverfahren auf eine konstruktive Debatte mit allen am Schulleben Beteiligten.

Mehr Förderung und mehr Aufstiegschancen
Mit dem jetzt vorliegenden Konzept verfolge die Landesregierung eine Reihe pädagogischer Ziele, die auch bereits frühere Reformvorhaben – wie das Ganztagsschulprogramm, den flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit und die Intensivierung frühkindlicher Bildung und Erziehung – geprägt hätten. „Im Zentrum steht der Ausbau der individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Wir wollen Veränderungen der Schulstruktur mit Qualitätsverbesserungen für die Schülerinnen und Schüler verknüpfen.“ Die verbindliche gemeinsame Orientierungsstufe in der Realschule plus sorge dafür, dass die Förderung ausgeweitet und die Entscheidung über den späteren Bildungsabschluss länger offengehalten werden könne. Dies geschehe derzeit bereits in den Integrierten Gesamtschulen (IGS), deren Ausbau weiter unterstützt werde. Zunehmend sähen Schulträger im Angebot der Integrierten Gesamtschule eine Möglichkeit, gerade in bevölkerungsärmeren Regionen möglichst alle Schulabschlüsse wohnortnah anzubieten. Deshalb sollten die Voraussetzungen für die Errichtung einer IGS im Schulgesetz angepasst werden.

Ergänzend werde die Unterstützung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler unter anderem mit dem neuen Projekt „Keiner ohne Abschluss“ intensiviert. Die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss lag in Rheinland-Pfalz auch im Jahr 2006 mit 7,7 Prozent zwar weiter unter dem Bundesdurchschnitt. „Aber wir dürfen keine Schülerin und keinen Schüler verloren geben“, sagte die Bildungsministerin. Deshalb setze man sich das Ziel, die Schulabbrecherquote weiter deutlich zu verringern. Für alle Schülerinnen und Schüler würden außerdem die Angebote zur Berufs-orientierung ausgebaut und so der Übergang in die Berufsausbildung und in den Beruf verbessert. In diesem Zusammenhang solle auch der in Modellregionen gestartete wöchentliche Praxistag im Hauptschulbildungsgang flächendeckend eingeführt werden.
Um den zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften besser abdecken zu können, werde die Möglichkeit eröffnet, bei den neuen Realschulen plus eine Fachoberschule anzugliedern. Dort könnten Schülerinnen und Schüler direkt nach dem mittleren Schulabschluss in zwei Jahren zum Zeugnis der Fachhochschulreife geführt werden. Dies sei ein wichtiges Signal an die Eltern, dass die Realschule plus hervorragende Perspektiven für ihre Kinder biete. Absolventinnen und Absolventen dieser Fachoberschulen könnten dann über die Berufsoberschule II an den berufsbildenden Schulen auch noch die allgemeine Hochschulreife erwerben.
„Unser Ziel ist, möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu guten und höheren Bildungsabschlüssen zu führen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken und den Zugang zu den Hochschulen zu verbreitern“, unterstrich Doris Ahnen.

Mit der neuen Schulstruktur habe sich Rheinland-Pfalz erneut ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. „Ich bin mir sicher, dass alle davon profitieren: Schulen, Schulträger, Lehrkräfte, Eltern, aber vor allem die Schülerinnen und Schüler“, betonte Bildungsministerin Doris Ahnen abschließend.

 

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