Erneut, und jetzt schon zum 49. Mal, hatte unsere Landtagsabgeordnete Barbara Schleicher-Rothmund zu einem aktuellen Thema eine Spezialistin eingeladen. Am 9.1. war zum Thema „Komasaufen unter Jugendlichen“ die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing als Spezialistin in Germersheim. Sabine Bätzing ist neben ihrer Aufgabe als Abgeordnete zugleich Drogenbeauftragte der Bundesregierung und daher eine ausgewiesene Kennerin dieses Themas.
Mit weiteren Verantwortlichen von der kommunalen Ebene und den wieder einmal zahlreichen Gästen wurden anfangs die aktuellen Verhältnisse dargelegt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass es eine stark steigende Anzahl von Alkoholvergiftungen bei jungen Männern, inzwischen aber auch verstärkt bei jungen Frauen gibt. Bei der Diskussion ging es vor allem aber darum, durch vorbeugende Maßnahmen den unheilvollen Trend zu übermäßigem Alkoholtrinken zu stoppen. Denn alle teilnehmenden Fachleute waren sich einig, dass nicht mit neuen Gesetzen der Missbrauch beim Alkoholkonsum reduziert wird
Von Berlin aus werden beispielsweise bundesweit in den Gemeinden und Kreisen Aktionen gegen Alkoholmissbrauch gefördert. Über die Maßnahmen auf der Ebene des Landkreises Germersheim berichtete unser stellvertretender Landrat Reiner Strunk und belegte dies mit Beispielen. Von Karlsruhe erfuhren wir durch unseren Gast, den Bürgermeister Deneken, dass „Sozialteams“ mit einheitlicher Kleidung gezielt vor und während Veranstaltungen mit erhöhtem Alkoholtrinken versuchen, auf die Jugendlichen mäßigend einzuwirken. Es werden aber auch Eltern einbestellt und auf ihre Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen hingewiesen. Er sieht hierbei gute Erfolge und die Stadt Karlsruhe auf einem guten Weg.
Mit Alkoholmissbrauch verbunden sind nach allen Erfahrungen Straftaten durch Körperverletzung, sowohl gegen „Mittrinker“ wie auch gegen Polizisten.
Es wurde aber auch deutlich, dass in mancher Verwaltung, aber auch in Vereinen und Gaststätten mehr auf die Einhaltung derjenigen Vorschriften geachtet werden, mit denen Jugendliche und alkoholisierte Personen vor dem Missbrauch geschützt werden sollen.
Auch wenn Missbrauch letztlich nicht ausgeschlossen werden kann,, wird er oft doch durch Erschwerungen, z.B. durch Alterskontrollen oder Verweigerung des Verkauf an Betrunkene reduziert. Sehr wichtig sei es zudem , die „Gleichung“, überhöhtes Trinken und „Trinkvermögen“ seien Zeichen von Stärke und Erwachsensein, nicht mehr zu akzeptieren.
Unsere Barbara Schleicher-Rothmund wies auch darauf hin, dass im Landtag versucht wird, durch eine gemeinsame Initiative die Vorsorge gegen Alkoholmissbrauch zu verbessern.
Im Anschluss an den Zeitungsbericht über diese Veranstaltung stellte sich zwar heraus, dass die Landtags-Initiative seit einiger Zeit nicht vorangekommen ist. Nun wurde berichtet, dass unsere Landtagsabgeordnete Ebli bei der Umsetzung der Initiative aktiv geworden ist.