Diese Einwohnerversammlung stieß auf ein so reges Interesse, dass über 60 Bürgerinnen und Bürger in die Gemeinschaftshalle gekommen waren. Beim Bericht des Ortsbürgermeisters ging es vor allem um Überlegungen für die Reparatur der Kettelerstrasse zwischen Stachus und Römerring und um die Anregungen des Arbeitskreises für den innerörtlichen Verkehr.
Die Planungsvorstellung für die Arbeiten in der Kettelerstrasse stießen zwar grundsätzlich überwiegend auf Zustimmung. Es wurden aber auch deutliche Zweifel geäußert, ob die gut gemeinte Verschönerung und eine beabsichtigte Verlangsamung des Autoverkehrs tatsächlich erreicht werden. Der Verzicht auf „normale“ Bürgersteige mit 15 cm Kantenhöhe könnte durchaus dazu führen, dass Autofahrer über den eigentlichen Strassenraum hinaus fahren und dann Schulkinder und ältere Personen mit Rollatoren gefährdet werden. Zu den erwarteten Kosten führte Ortsbürgermeister Roitsch aus, dass diese für jeden Bürger eine Belastung von etwa 150,00 € ausmachen könnten.
Die Vorstellung der Anregungen des Arbeitskreises zum innerörtlichen Verkehr bildete mit einer umfassenden Präsentation den 2. Schwerpunkt des Abends. Als am 18.3. der Gemeinderat – mit einhelliger Unterstützung der SPD-Fraktion – die Einrichtung des Arbeitskreises beschlossen hatte, gab es gerade bei den Freien Wählern Zweifel darüber, ob ein Kreis, der weniger aus Ratsmitgliedern und mehr aus „normalen“ Bürgern besteht, dem Rat zusätzliche Anregungen geben könnte. Die an diesem Abend vorgestellten Ergebnisse haben wohl allen gezeigt, wie richtig der Gemeinderatsbeschluss im März gewesen war. Überlegungen und Anregungen zu mehr als 30 Punkten gingen in den Bericht des Ortsbürgermeisters ein. Zusätzliche Anregungen enthält auch noch der schriftliche Abschlussbericht. Viele Anregungen, verteilt über das ganze Dorf, betrafen die Freigabe, die Beschränkung oder die Regelung von Parkmöglichkeiten. Ein weiterer Schwerpunkt waren Vorschläge zur verbesserten Verkehrssicherung und zum Schutz der Fußgänger. Allerdings zeigte sich auch hier, dass einige sehr enge Strassenverhältnisse in Berg wirkliche Verbesserungen manchmal unmöglich machen.
Auch zwei grundsätzliche, bereits vor Jahren erörterte Überlegungen wurden wieder aufgegriffen, nämlich Einbahnstrassenverkehr in der Theresienstrasse (von der Ludwigstrasse zur Bruchbergstrasse und in der Lammstrasse von der Bruchbergstrasse zur Ludwigstrasse) und die generelle Einführung von Tempo 30. Die Überlegungen zum Einbahnstrassenverkehr waren bereits im Vorfeld der Bürgerversammlung auf erheblichen Widerspruch der Gewerbetreibenden in der Theresienstrasse gestoßen, da sie Umsatzeinbußen von 30% befürchten. Sie standen auch einer Überlegung, diese Strassenführung 3 Monaten zu testen und dann erst zu entscheiden, negativ gegenüber.
Zu allen Anregungen hat inzwischen die Verbandsgemeindeverwaltung, die die Entscheidungen über die Anregungen zu treffen hat, ihre Stellungnahme abgegeben. Bis Ende Januar ist auch die Einschätzung der Polizei zu erwarten. Danach kann an die Umsetzung gegangen werden.
Der Ortsbürgermeister informierte die Bürger darüber, dass im Gewerbegebiet Neulauterburg die derzeit in Bau befindlichen Gebäude wohl im März Eröffnung haben werden.
Unser Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer berichtete, dass nach den Starkregen der letzten Zeit bis zum Jahresende die gesamte Berger Kanalisation überprüft wird. Dann ist zu entscheiden, was getan werden muss, um Kellerüberflutungen durch überschwemmte Strassen so weit wie möglich zu verhindern. Er gab zugleich zu bedenken, dass durch die Zunahme der Starkregen in den letzten Jahre kein Garantie dafür gegeben werden kann, dass es nicht mehr zu Strassenüberschwemmungen und volllaufende Keller kommt.
Zu den Schulen berichtete er, dass bei der Berger Grundschule in diesem Jahr die gesamte Fensterfront für 80.000 € ausgewechselt wurde und dass für den Ganztagsschulbetrieb in Hagenbach einschließlich Mensa 360.000 € aufgewendet wurden. Das Essen-Angebot werde inzwischen sehr gut angenommen.
Aus dem Bereich Naturschutz teilte er mit, dass es mit den Fischtreppen in Scheibenhardt und an der Bienwaldmühle weitergeht und dass dann die Lauter im gesamten Gebiet der Verbandsgemeinde durchgängig ist.
Mit den besten Wünschen zum Weihnachtsfest und einem guten Rutsch ins Neue Jahr verabschiedete Ortsbürgermeister Roitsch die Anwesenden und lud sie zugleich für den Neujahrsempfang am 14.1. 2009 ein.