Kathrin Anklam-Trapp, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz und Peter Wilhelm Dröscher, Mitglied im Gesundheits- und Sozialausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages, äußern sich zur Antwort auf ihre kleine Anfrage zu möglichen höheren Eigenbeteiligungen für die Patientinnen und Patienten:
„Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz hatte in einem Presseinterview (Rheinzeitung, 30.05.2011) unter anderem gefordert, dass Patienten bei jedem einzelnen Arztbesuch eine höhere Eigenbeteiligung leisten sollen. Darüber hinaus wurde den Patienten unterstellt, sie nähmen medizinische Leistungen im Übermaß in Anspruch und daher müssten entweder Leistungen rationiert oder Patienten stärker in die Verantwortung genommen werden.
Die Antwort auf unsere angesichts dieses Presseinterviews hin eingereichte Anfrage bestätigt uns in unseren Befürchtungen, dass eine weitere Erhöhung der Eigenbeteiligungen Teile der Bevölkerung von möglicherweise dringend gebotenen Arztbesuchen abhalten würde. Somit würde die Einschätzung der medizinischen Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung auf Patientinnen und Patienten verlagert, die eine entsprechende Entscheidung nicht qualifiziert treffen können. Es besteht die Gefahr einer Verschleppung von Krankheiten, die wiederum zu einer Verstärkung der Leiden, gegebenenfalls sogar zu ihrer Chronifizierung oder zur Ansteckung von Mitmenschen führen kann.